Lager E

Lager E entstand Anfang August 1944 und war als Baulager E oder Erziehungslager bekannt. Insassen: 1000 – 1500 Zwangsarbeiter, vor allem Belgier, Franzosen, Holländer und Italiener. Die benötigten Baracken wurden von Zwangsarbeitern in Hermsdorf demontiert und hier neu errichtet. Von Anfangs drei Baracken stieg ihre Anzahl auf ungefähr 20 an, die sich in der Senke zwischen Waldsaum und Bach befanden. Die Zwangsarbeiterbaracken umfassten jeweils 6 Zimmer, mit einer Belegung von 24 Personen pro Zimmer. Zur Küchenbaracke gehörte ein betonierter Keller, der zur Inhaftierung genutzt wurde. Das Lager war anfangs nicht umzäunt, dies erfolgte aber nach und nach bis Anfang Januar 1945.

Die Sterbensrate im Lager E war erschreckend hoch. Die Totenbaracke befand sich am Ende des Lagers. Einige der verstorbenen Zwangsarbeiter wurden jedoch oberhalb des Lagers, am Waldrand, in einem Feld begraben. Deren Exhumierung erfolgt 1947 durch eine alliierte Militärkommission.

Anfangs hatten die Zwangsarbeiter noch die Möglichkeit zum Verlassen des Lagers, unter bestimmten Konditionen, um in den umliegenden Dörfern zu arbeiten, für eine extra Portion Nahrung. Im Dezember 1944 wurde dies verboten.  Die Folge davon war, ein kontinuierlicher Anstieg der Totenrate.

Lager E, bei Eichenberg, ist eins von zwei anerkannten Zwangsarbeiterlagern (Lager VII, im Leubengrund) der „REIMAHG‘“ durch das IOM (International Organisation of Migration). Diese Anerkennung erfolgte auf Grund des großen Engagements und fachlich fundierter Zuarbeit unseres Vereins.