80. Jahrestag der Befreiung, 10. Mai 2025

Die jährlichen Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer des ehemalige Rüstungswerk „REIMAHG“ sind für uns als Verein jedes Jahr ein absolutes Highlight und Teil unserer Arbeit.

Schon ein Jahr im Voraus begannen die Vorbereitungen für den 80. Jahrestag der Befreiung und dem Kriegsende.

Am 08. Mai reisten bereits die ersten ausländischen Gäste an, die wir bei einem gemeinsamen Abendessen herzlich begrüßten. Auch wenn wir uns nur einmal im Jahr sehen, sind die Freundschaften, die über die vielen Jahre entstanden und stetig gewachsen sind, sehr stark.

Seit langem vorbereitet, konnten wir dieses Jahr einen besonderen Ehrengast begrüßen, Emilia, die Tochter von Frau Dr. Christine Wiselius. Sie arbeitete als Ärztin in Infektionsbaracke IV im Hummelshainer Betriebskrankenhaus der REIMAHG. Als Zwangsarbeiterin kam sie mit ihren zwei Kindern aus Polen. Stephan, ihr Enkel, reiste aus Kanada an und brachte Emilia von Holland mit nach Kahla. Am Freitagmorgen startete das Gedenkwochenende mit einem Besuch im Hummelshainer Schloss.  An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Rainer Hohberg, für die großartige Führung im Schloss!

Am Abend begrüßten wir unsere Gäste aus Belgien, Frankreich, Holland und Canada in der Linzmühle, zu einem gemütlichen, gesprächsintensiven Beisammensein mit leckerem Abendessen. 

Samstag, der 10. Mai begann mit etwas Verspätung die Gedenkfeier im Leubengrund. Wie die Jahre zuvor, erhielten wir auch dieses Jahr von vielen Botschaften die Kränze zum Niederlegen am Mahnmal. Zu den ungeplanten Ansprachen gehörte auch die des belarussischen Botschaftssekretärs Siarhei Sipko. Sie war allerdings besonders, sehr persönlich. Er sprach über seinen Großvater, der als Zwangsarbeiter nach Kahla deportiert wurde.

 Die sich anschließende Gedenkfeier fand auf dem Kahlaer Friedhof, am Mahnmal statt. Danach fuhren alle geladenen Gäste nach Grosseutersdorf. Hier wurden wir bereits von Bürgermeister Jens Hild und seiner Gemeinde zum Mittagessen erwartet. Nochmals vielen Dank an Jens und seine fleißigen Helfer für diese Leistung!

Nach der Mittagspause ging es weiter nach Eichenberg, zum ehemaligen Lager E, dem größten Lager der REIMAHG und zum Ehrenfriedhof in Hummelshain. Hier wurden die 200 Verstorbenen des Krankenhauses beigesetzt. Beide Gemeinden hatten alles sehr gut vorbereitet. Unsere Vereinsmitglieder legten auch hier an beiden Mahnmalen Botschafts-Kränze nieder. Für die zahlreichen ausländischen Gäste war es ein Tag mit vielen Emotionen.

Leider nahmen an den Gedenkfeierlichkeiten in Eichenberg und Hummelshain, wie früher üblich, keine Vertretung des Landratsamtes und andere regionale Vereinigungen teil.

Der gemeinsame Abschluss dieses Tages fand aus würdigem Anlass im Saal des Rosengartens statt. Unser Verein hatte die Abendveranstaltung seit einem Jahr geplant und organisiert. Alles wurde festlich dekoriert, ein umfangreiches Buffet von Janos und seinem Team serviert sowie eine umfangreiche Auswahl an ukrainischen Desserts von unseren ukrainischen Freunden in Kahla präsentiert. Bei Herrn Landrat Waschnewski wie bei den 125 Gästen fand alles großen Anklang. Nach dem Essen bot das abwechslungsreiche kulturelle Programm den Gästen noch einen angenehmen Abend.   

Bürgermeister Jan Schönfeld und Prof. Dr. Hellwig überreichten in Namen der Stadt Kahla die Ehrenurkunde der Stadt an Emilia, die dies stellvertretend für ihre Mutter Christine dankend annahm.

Der Kurzfilm, „80 Gesichter“, dokumentierte 80 Porträts die 80 Jahre Gedenken standen. Dies  war für viele der Gäste sehr emotional, erkannten sie doch ihre Familienmitglieder.

Unserem Verein wurde von der französischen Nationalen Vereinigung zum Gedenken an die Zwangsarbeit, vertreten durch Frau Nicole Godard, die Ehrenmedaille für unsere bisher geleistete Arbeit, aus Anlass des 80. Jahrestages der Befreiung, überreicht.

An diese Stelle möchten wir uns nochmal bedanken:

Bei der Stadt Kahla, LR Waschnewski für sein Kommen, Janos Seibel und seinem Team, dem Gospelchor Kahla unter Leitung von Ina Köllner, Lea, Hanna und Sophie vom OCV, David Albert-Brunet (Frankreich) und Kantorin Ina Köllner, Dietmar Hild, unseren Vereinsmitgliedern und allen Gästen die dem Tag, an diesen Abend einen würdigen Abschluss gaben.